Platz 1 für „Klimabaum-Hain“ und „Fahrradwerkstatt für Geflüchtete“

Chris Baudy -Preisträger Baumschule Lorenz von Ehren (1. Preis): Vertriebsleiter Jens-Uwe Kretzer. Rechts neben ihm in gelber Farbe: das eingereichte Plakat zum Klimahain.

Platz 1 für „Klimabaum-Hain“ und „Fahrradwerkstatt für Geflüchtete“.

Nachhaltigkeitspreis: Drei Preisträger und eine besondere Anerkennung.

Am 23. November wurde im Harburger Rathaus der mit 2.000 Euro dotierte Harburger Nachhaltigkeitspreis verliehen.
Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Jürgen Marek, Moderator und Mitglied der Harburg21-Lenkungsgruppe, überreichten Gunda Wüpper, Leiterin des Zentrums für Wirtschaftsförderung, Bauen und Umwelt im Bezirksamt Harburg und Robert Timmann, stellvertretender Vorsitzender der Bezirksversammlung Harburg, die Preise.
Der erste Preis in Höhe von jeweils 750 Euro ging an zwei Projekte: „Klimabaum-Hain“ der Baumschule Lorenz von Ehren GmbH & Co. KG und die „Fahrradwerkstatt für Geflüchtete“ von Willkommen in Süderelbe c/o. Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Cornelius. Ausgewiesenes Ziel der Baumschule Lorenz von Ehren ist es, auch in Zukunft unter den veränderten klimatischen Bedingungen Grün in der Stadt zu garantieren. Der Klimahain unterstützt eine an die unterschiedlichen Standorte angepasste, klimawandeltaugliche Auswahl von Stadtbäumen, die ohne zusätzliche Bewässerung, Pflanzenschutzmittel und Dünger auskommen. Der Preis für dieses zukunftsweisende Projekt, das die Vereinbarkeit von Wirtschaft und Nachhaltigkeit aufzeigt, wird nicht der Baumschule selbst zugutekommen. Das Wirtschaftsunternehmen wird ihn als Spende an die Stiftung „Ein Platz für Kinder“ weiterreichen.
Das Projekt „Fahrradwerkstatt für Geflüchtete“ des anderen ersten Preisträgers, „Willkommen in Süderelbe“ hingegen spricht alle Dimensionen der Nachhaltigkeit in einem an: Soziales, Ökonomie, Ökologie und Partizipation. So ist die gemeinsame Arbeit an den Fahrrädern auf Augenhöhe kein Service, sondern ein aktiver Prozess der Partizipation und Integration. Gleichzeitig steht die Fahrradwerkstatt für ressourcenschonendes Recycling sowie Förderung der umweltfreundlichen und kostengünstigen Mobilität. Eine Schutzgebühr verhindert eine Geringschätzung der gebrauchten Räder.
Der zweite Preis ging an das klassische Naturschutzprojekt „Uferumbau an der Elbe (Schweenssand)“ der Gesellschaft für ökologische Planung e.V. (GÖP). Durch den Rückbau künstlich angelegter Uferbefestigungen an ausgewählten Stellen kann das Elbwasser bei Flut wieder in die Tideauen vordringen. Es bilden sich von der Elbe natürlich geformte Bereiche, in denen die seltenen Pflanzen und Tiere der Tideauen wieder einen Lebensraum finden. Die Jury fand an diesem Projekt den großen ehrenamtlichen Einsatz der GÖP und ihrer Partner sowie den hohen Arbeitseinsatz bei der manuellen Abtragung des Uferdeckwerks besonders beeindruckend.
Über eine Anerkennung mit besonderer Erwähnung konnte sich die Stilbruch-Betriebsgesellschaft mbH für ihr Harburger Projekt „Stilbruch Pop-Up Store“ freuen. Dieses Tochterunternehmen der Hamburger Stadtreinigung ist ein Wirtschaftsunternehmen, das Nachhaltigkeit in besonderem Maße verwirklicht, indem es erfolgreiches Wirtschaften mit sozialer und umweltbewusster Verantwortung verbindet. Für Mitarbeiter bietet Stilbruch den Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt, Ressourcenschonung durch Wiederverwendung und Förderung des Umdenkens von Wegwerfen zur Weiternutzung.
In einer PowerPoint-Präsentation stellte Dr. Chris Baudy, Bildungspartner für Nachhaltigkeit und Mitglied der Lenkungsgruppe von Harburg21, die besonderen Leistungen aller Initiativen vor, die sich mit ihren Projekten beworben hatten. Die insgesamt 20 Projekte kamen aus den Bereichen Energie, Ernährung, Handwerk, Integration und Inklusion, Mobilität, Müllvermeidung, Renaturisierung und Recycling, Stadtentwicklung und Umweltschutz.
Der Abend endete mit der Überreichung von 16 Anerkennungsurkunden für die weiteren Bewerber und mit anregenden Gesprächen in lockerer Runde. Für die musikalische Untermalung sorgten Charlotte Regelski, Schülerin des Heisenberg-Gymnasiums, und Ronja Lüdemann, Schülerin der Goethe-Schule-Harburg.